Fußballfreund aus Plauen
02.06.2014, 09:59

Ich denke, dass sich eure B-Jugend einen Spielbericht verdient hat, auch wenn dieser von der Homepage des 1. FC Wacker stammt:

Samstag, 31. Mai 2014, 13.30 Uhr

Endspiel Kreispokal Vogtland - Saison 2013/2014

1. FC Rodewisch - 1. FC Wacker Plauen

4:5 n.E. (0:1, 2:2)

KREISPOKALSIEGER 2013/2014

Wacker Plauen: Gerbeth - Bauer, Mergner (100. Schönherr), Karliner (62. Kürth), Krumbiegel - Hager (53. Müller), Schwenke, Wolff, Oehme - Brand, Gebhardt (66. Rost)

Torfolge: 0:1 Krumbiegel (30.), 1:1 D. Wünsch (47.), 2:1 D. Wünsch (56.), 2:2 Brand (76.)

Elfmeterschießen: 3:2 Rodewisch, 3:3 Wolff, Rodewisch verschießt, Wacker verschießt, Rodewisch verschießt, Wacker verschießt, Rodewisch verschießt, 3:4 Krumbiegel, 4:4 Rodewisch, 4:5 Oehme

Schiedsrichter: Christian Erler (Turbine Bergen)

Nach knapp zwei Stunden intensivem und größtenteils mitreißendem Fußball sicherte sich die B-Jugend des 1. FC Wacker Plauen in einem Herzschlagfinale den Vogtlandpokal 2013/2014. Dauerrivale Rodewisch konnte im Elfmeterschießen mit 3:2 in die Knie gezwungen werden, nachdem es zum Ende der regulären Spielzeit 2:2 gestanden hatte und die insgesamt 20-minütige Verlängerung torlos geblieben war.

Beide Mannschaften starten nervös in das mit 200 Zuschauern gut besuchte Pokalfinale von Schöneck. Früh nahm Rodewisch das Heft des Handelns in die Hand und ließ den Ball sicher durch die eigenen Reihen laufen. Wacker Plauen verteidigte vielbeinig und lauerte auf Konterchancen, was jedoch nur selten klappte. Zudem war die FCR-Defensive um Keeper Tobias Hache bei langen Bällen stets auf der Höhe, sodass die wenigen Gelegenheiten bereits im Ansatz verhindert werden konnten. Viele technische Unzulänglichkeiten sorgten dafür, dass die Ostvorstädter nur selten Entlastung erfuhren. Dennoch drangen die Rodewischer so gut wie nie in den Sechzehner des Meisterrunden-Tabellenführers ein. Einzig Schüße aus der zweiten Reihe brachten Gefahr, doch Wacker-Torhüter Lukas-Julian Gerbeth hielt die Null fest. Auf der Gegenseite gelang Wacker Plauen mit dem zweiten Torversuch das glückliche 1:0. Einen Eckball von Tom Hager bugsierte "Staubsauger" Niclas Krumbiegel unter gütiger Mithilfe des Schlussmannes per Kopf über die Linie. In der Folge wirkte die Tennstädt-Elf geschockt, sodass bis zum Halbzeitpfiff keine nennenswerten Aktionen zustande kamen.

Umso energischer startete Rodewisch in die zweite Hälfte. Vom Wiederanpfiff weg war der in weißen Trikots auflaufende Favorit drückend spielbestimmend, Plauen wirkte in dieser Phase hingegen überfordert und anfällig. Daniel Wünsch sorgte in der 47. Minute für den hochverdienten Ausgleich, nachdem die Wackeraner zum wiederholten Male einen gerade eben erkämpften Ball im Mittelfeld leichtfertig herschenkten. Dieser Treffer beflügelte den Meisterschaftszweiten spürbar. Neun Minuten nach dem 1:1 brachte erneut Daniel Wünsch seine Farben in Führung, als er eine flache Hereingabe von der linken Außenbahn über die Torlinie drückte. Wacker Plauen war somit angezählt, viele kleine Verletzungsunterbrechungen ließen für die restlichen zwanzig Minuten nichts Gutes erahnen. Doch wie schon in den vergangenen Wochen gelang es der Mannschaft, den berühmt-berüchtigten Schalter noch einmal umzulegen. Die Schlussviertelstunde gehörte nun eindeutig den Wackeranern, welche nun, aufgrund des knappen Rückstandes, ohne Libero agierten. So erzwang die bis dato klar unterlege Mannschaft aufgrund einer vorbildlichen kämpferischen Einstellung den vielumjubelten 2:2-Ausgleich. In Folge eines Einwurfes zirkelte Stürmer Connor Brand den Ball mit dem linken (!) Fuß ins lange Eck des Rodewischer Kastens. Zwei Minuten später wäre die Begegnung beinahe total gekippt, doch Marvin Schwenke scheiterte aus gut 25 Metern an der Latte. Somit ging es in die zweimal zehn Minuten andauernde Verlängerung.

Wer hier allerdings ein vorsichtiges Abtasten zweier gezeichneter Mannschaften erwartete, sah sich bereits nach wenigen Augenblicken getäuscht. Wie in den achtzig Minuten zuvor gab es kaum Ruhepausen für die 22 Spieler, die Intensität des hart umkämpten, aber stets fairen, Endspiels nahm sogar noch zu. Connor Brand per Heber und Henning Wolff via Fallrückzieher hatten die Entscheidung auf dem Fuß, vergaben aber ebenso wie Tim Wünsch auf der anderen Seite, sodass der B-Junioren-Kreispokalsieger 2013/2014 im Elfmeterschießen gekürt werden musste.

Das dramatische Spektakel hatte somit einen würdigen Höhepunkt. Nachdem die ersten Schützen beider Teams souverän verwandelten (jeweils linkes, unteres Eck), scheiterten die darauffolgenden fünf Akteure jeweils am Torhüter bzw. an der Querlatte. Erst Niclas Krumbiegel, vierter Spieler von Wacker Plauen, beendete die Durststrecke und sicherte seinem Team vor dem letzten Duo einen wichtigen Vorteil. Rodewischs Tim Wünsch hielt dem Druck jedoch stand und traf souverän. Als fünfter Schütze trat Marcel Oehme für die Ost an und konnte den Ball vor mittlerweile knapp 300 Zuschauern, die teilweise auf das unmittelbar folgende Endspiel der Herren warteten, im Gehäuse von Tobias Hache unterbringen.

Bei allem Jubel, der sich bis in die späten Abendstunden hinzog, darf man nicht vergessen, dass der 1. FC Rodewisch in diesem Endspiel eine überragende Leistung ablieferte und sich diesen Titel durch Kampfgeist und ihr hervorragendes fußballerisches Können ebenfalls verdient hätte. Letztendlich gelang es den Spitzenstädtern, die verletzungsbedingt auf mehrere Leistungsträger verzichten mussten, durch (taktische) Disziplin, Leidenschaft und mannschaftliche Geschlossenheit ein schon verloren geglaubtes Spiel gegen einen Gegner mit, für diese Spielklasse, herausragender Qualität zu gewinnen. Dies nötigt einem höchsten Respekt vor dem gesamten Team ab.

(Text/Statistik: André Neidhardt)

Rückblick

Vorschau

Gästebuch